Projektarbeit

"Kein Kinderspiel"

Ausstellung des Freundskreises Yad Vashem im Rathaus trifft auf großes Interesse bei Ratzeburger Schulen

Zahlreiche Schulklassen nutzen in den vergangenen 14 Tagen das Angebot des Ratzeburger Bündnisses, die Ausstellung "Kein Kinderspiel" des Freundeskreises Yad Vashem e.V. im Ratsaal des Ratzeburger Rathauses zu besuchen.

Kinderspiel

OPEN MIND - Projektleiterin Gabriele Hannemann
arbeitet zum Thema "Judentum" mit Schülern der
Pestalozzischule Ratzeburg

In Zusammenarbeit mit dem Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander leben e.V. war die erfolgreiche Wanderausstellung, in der es um die Lebensumstände jüdischer Mädchen und Jungen in der Nazizeit geht, in den Kreis geholt worden, um jungen Menschen parallel zu ihrem Geschichtsunterricht eine Möglichkeit zu geben, durch die Fokussierung auf jüdische Kinderschicksale, einen persönlichen Bezug zur Thematik des Holocausts entwickeln zu können. Sehr intensiv nutzen diese Gelegenheit die Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Ratzeburg, die mit nahezu allen 9. und 10. Klassen das Rathaus aufsuchten, aber auch die Pestalozzischule sowie die Produktionsschule der BQG Personalentwicklung GmbH gehörten zu den Besuchern. Die Schülerinnen und Schüler konnten während des Ausstellungsbesuches zusammen mit Projektleiterin Gabriele Hannemann auch inhaltlich an den Themen "Judentum" und "Holocaust" arbeiten. Dazu hatte Gabriele Hannemann zahlreiche Kultgegenstände des jüdischen Glaubens sowie spannende Buchbeispiele mitgebracht, an denen man das Wissen greifbar gestalten und interessant vertiefen konnte. Besonders beeindruckt zeigten sich viele Schülerinnen und Schüler von der Videodokumentation zur Ausstellung, in der Überlebende des Holocaust exemplarisch ihre Lebensgeschichten erzählten.


2015

"Eine Reise nach Jerusalem"

Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND vermittelt zweite Lehrerfortbildung an der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Israel

Wie den Holocaust unterrichten im 21. Jahrhundert?“ 17 Lehrerinnen und Lehrer aus Schleswig-Holstein und Hamburg reisten auf Vermittlung des Möllner Jugendbildungsprojektes „OPEN MIND - Leben mit dem gelben Stern“ des Vereins Miteinander leben e.V. sowie des Vereins Yad Ruth e.V. Ende Mai nach Israel, um sich in der Jerusalemer Mahn- und Gedenkstätte „Yad Vashem“ durch die „International School of Holocaust Studies“ zu dieser Frage intensiv fortzubilden. An fünf Tagen wurde in verschiedenen Seminaren an pädagogischen Konzepten gearbeitet sowie Unterrichtsmaterialien erprobt, die den verschiedensten Bedürfnissen der Länder, Schulformen und Erfahrungen aus der Praxis angeglichen sind.

Jerusalem

Lehrkräfte aus Schleswig-Holstein und Hamburg
nutzten die einmalige Gelegenheit zu einer
umfassenden Fortbildung an der „International School
of Holocaust Studies“ in der Jerusalemer Mahn- und
Gedenkstätte „Yad Vashem“


Jerusalem

Eine Exkursion führte auch an die Grundschule in
Beertuvia. Schüler präsentieren Gudrun Demuth
(hinten links), Gabriele Hannemann und Michael Noch
ihr Holocaustmuseum mit Exponaten ihrer Großeltern

Parallel zur Fortbildung hatte Projektleiterin Gabriele Hannemann ein umfassendes Rahmenprogramm orga­ni­siert. Vermittelt über ihre langjährigen Kontakte nach Israel, gab es unter anderem ein persönliches Treffen mit den Überlebenden in Holon und Tel Aviv, ebenso wurde ein Besuch an einer Grund­schule in Beertuvia ermög­licht, in der Schüler mit Erinnerungsstücken ihrer Großeltern ein Holocaust­museum aufgebaut haben und die sehr offen für eine Schulpartnerschaft in Deutschland ist.

„Die Shoa zu unterrichten ist immer wieder eine Heraus­for­derung, auch für die routi­niertesten Lehrkräfte. Nach dem intensiven Input in Jerusalem kann ich sagen, dass es sich mehr als gelohnt hat. Das Seminar war glänzend organisiert, die Referentinnen und Referenten waren fachlich und methodisch ausgezeichnet, wenn nicht mitreißend.“, sagte Exkursionsteilnehmerin Lucie Kuhse. Die durchweg positiven Rückmeldungen zur zweiten Fortbildungsreise nach Israel sind für Gabriele Hannemann vom Jugendbildungsprojekt OPEN MIND eine Bestärkung, auch im kommenden Jahr wieder ein solches Angebot für interessierte Lehrkräfte in der Region zu schaffen. Daran ist auch der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem sehr gelegen, die während der Seminartage ihr Interesse signalisiert hat, die Kooperationsbeziehungen nach Schleswig-Holstein weiter vertiefen zu wollen.


2014

"Die Erinnerung wach halten..."

Expertin der International School of Holocaust Studies in Yad Vashem gibt Lehrkräften Einblicke in die zeitgemäße Vermittlung des Holocausts bei jungen Menschen

18 Lehrkräfte aus dem gesamtem Kreisgebiet folgten vor den Herbstferien der Einladung des Vereins Miteinander leben e.V., im Rahmen des Projektes OPEN MIND an einer pädagogischen Fortbildung der International School of Holocaust Studies in Yad Vashem teilzunehmen, die in Kooperation mit dem Berufsbildungszentrum Mölln durchgeführt wurde. Referentin Deborah Hartmann, eigens aus Jerusalem angereist, erläuterte neueste wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie die Shoa aus Sicht der dritten und vierten Generation in Israel und Deutschland rezipiert und in welcher Form für gewöhnlich an den Holocaust im 21. Jahrhundert erinnert wird. Im Vordergrund stand dabei die Frage, welche Inhalte und Formate für SchülerInnen noch ansprechend sind, ohne eine pädagogische Übersättigung bei dem Thema zu erzielen.

Deborah Hartmann

Deborah Hartmann von der International
School of Holocaust Studies in Yad Vashem

Aus dem pädagogische Konzept der Gedenkstätte Yad Vashem konnte Deborah Hartmann zahlreiche praktische Anregungen geben. So erläuterte sie als gutes Beispiel ein Designprojekt, das für die facettenreiche und kollektive Erinnerungsarbeit Postkarten im Unterricht einsetzt. Gabriele Hannemann, Leiterin von OPEN MIND-Projektes "Leben mit den gelben Stern" freute sich, dass mit dieser Veranstaltung die mehrjährige Kooperation des Möllner Projektes mit der Gedenkstätte Yad Vashem weiter ausgebaut werden konnte. In den vergangenen Jahren waren bereits mehrere Ausstellungen gemeinsam durchgeführt wurden und im vergangenen Jahr erstmalig ein zweiwöchiger Seminarbesuch von Lehrkräften aus der Region in Israel zustande gekommen. "Ich besuche die Gedenkstätte regelmäßig zu Fachtagungen und weiß, dass dort großes Interesse besteht, die Zusammenarbeit mit Schulen in Schleswig-Holstein über das Projekt OPEN MIND noch zu vertiefen", sagte Gabriele Hannemann.


Erfolgreiche Bilanz der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln

Nach vier Wochen ist am vergangenen Wochenende die Ausstellung „Anne Frank – Eine Geschichte für heute“ im regionalen Berufsbildungszentrum Mölln zu Ende gegangen, aus Sicht der Organisatoren mit einer großartigen Bilanz.

Anne Frank

Ausstellungbegleitung auf Augenhöhe


Anne Frank

Exkursion der VHS Ratzeburg zur
Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg

„Rund 1.275 Schüler haben die Anne-Frank-Ausstellung in Regionalen Berufs­bildungs­zentrum (BBZ) besucht, darunter Klassen aus Sandes­neben, Ratzeburg und Schwar­zen­bek. Auch das facetten­reiche Begleit­programm, das mit einer Lesung von Lea Feynberg in Ratzeburg und einer Exkursion zur Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg abgeschlossen wurde, fand Anklang bei etwa 300 Besuchern“, skizzierten Mark Sauer und Sieghard Bußenius vom Verein Miteinander leben e.V. sowie Gabriele Hannemann vom Projekt OPEN MIND den erfolg­reichen Verlauf. Dieser Erfolg wurde nur durch eine enge Kooperation von zahlreichen Institutionen und Initiativen im Kreis möglich. So be­tei­lig­ten sich die Stiftung Herzog­tum Lauenburg, die Volks­hochschule Ratzeburg, der Verein Yad Ruth e.V., die Katholischen und Evangelisch-lutherischen Kirchen­gemeinden, der Filmclub Burgtheater Ratzeburg e.V. und der Folkclub mit eigenen Impulsen und Veranstaltungen.

Dieser positiven Bewertung schlossen sich auch Schulleiter Ulrich Keller und Lehrerin Heike Heitmann, in deren Händen die Betreuung der Ausstellung im BBZ lag, aus pädagogischer Sicht an. „Das Konzept des Anne Frank Zentrums, Schüler als Ausstellungsführer auszubilden und einzusetzen, hat sich sehr bewährt und die Ausstellungsinhalte den Besucherklassen auch auf einer persönlichen Ebene vermitteln können.“

Zeitzeugengespräch mit Batsheva Dagan

Zeitzeugengespräch mit Batsheva Dagan zur
Eröffnung der Ausstellung (Foto: Jens Butz)


Schulleiter Ulrich Keller (hi. li.) und Heike Heitmann

Schulleiter Ulrich Keller (hi. li.) und Heike Heitmann
(vr. re.) mit ihren Ausstellungsbegleiter aus Mölln,
Ratzeburg und Sandesneben sorgten für den großen
Erfolg der Ausstellung

Schulleiter Ulrich Keller bedankte sich persönlich bei den Ausstellungsbegleitern, die für ihr Engagement ein Zertifikat sowie eine Einladung ins Anne-Frank-Zentrum in Berlin erhielten. Dieser Dank schloss auch die beiden erwachsenen Aus­stel­lungs­be­gleiter Solveig Steinkamp und Karl Rauth ein, die an ver­schiedenen Tagen Führungen für die allgemeine Öffent­lichkeit durchführten.

Dankbar zeigte sich Mark Sauer über die Förderung durch den Lokalen Aktions­plan des Kreises Herzogtum Lauenburg. „Mit den Mittel des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundes­familien­mini­ste­rium konnten wir einmal mehr einen nachhaltigen Schwer­punkt in Mölln und der Region für Vielfalt, Toleranz und Demokratie bei jungen Menschen setzen.“

Zur weiteren Bearbeitung der Anne-Frank-Ausstellung findet am 5. und 6. Mai jeweils ab 16:00 Uhr ein Podcast-Workshop im Möllner Jugend­zentrum "Takt - los" statt. Dabei werden die Besucher der Ausstellung in 3 bis 5 minütigen Radiobeiträgen ihre Empfindungen, Eindrücke und Ideen zusammenfassen können und über das Internet im "Deutschradio24sieben" veröffentlichen und mit dem deutsch­spra­chi­gen Publikum weltweit teilen.

LAP

"Deine Anne - Eine Geschichte für heute"
Möllner Radio-Projekt sendet im Nachklang der der Anne-Frank-Ausstellung in die ganze Welt

Im Nachgang zur Anne Frank-Ausstellung im März und April 2014 am Berufsbildungszentrum Mölln wurde ein Radio–Workshop, geleitet von Ulrich Nehls, im Möllner Jugendzentrum „Takt-los“ angeboten. Hierbei konnten die Ausstellungsbegleiter, die sogenannten 'peer guides', über ihre Erfahrungen berichten und eine inhaltliche Auswertung beziehungsweise Nachbereitung vornehmen. Dabei setzten sich die Jugendlichen intensiv mit der Thematik des Holocaust am Beispiel der Familie Frank auseinander. So wurde das Thema Verfolgung im Nationalsozialismus bearbeitet und entsprechend interessante Radiobeiträge produziert.

Die Peer Guides (vl.) Katja Sandring, Lukas Wassmann, Mattis Lahrs sowie Kevin Bornhöft und der Workshopleiter Uli Nehls.

Die Peer Guides (vl.) Katja Sandring, Lukas Wassmann, Mattis Lahrs sowie Kevin Bornhöft und der Workshopleiter Uli Nehls.

Die dabei entstandenen und sehr hörenswerten Zeitzeugnisse wurden in Neuseeland von dem ehemaligen Schleswig–Holsteiner Werner Nowitzki bei „Deutschradio24sieben“ produziert und sind jetzt als Radio-Podcast auf der Internet-Plattform „Deutschradio24sieben“ veröffentlicht und somit weltweit für ein deutschsprachiges Publikum zugänglich. Mehr unter: www.deutschradio24sieben.com/spurensuche/annefrankmoelln/.

Gefördert wurde das Podcast–Projekt: „Deine Anne – Eine Geschichte für heute“ im Rahmen des Bundesprogramms “Toleranz fördern, Kompetenz stärken“ durch das Beratungsnetzwerk Schleswig–Holstein. Projektträger ist der Verein Miteinander lebene.V. aus Mölln.


Bewegende Eröffnung der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln

Mit einer bewegenden Feierstunde wurde am vergangenen Dienstag die Ausstellung „Anne Frank – eine Geschichte für heute“ im Regionalen Berufsbildungszentrum Mölln eröffnet. Schulleiter Ulrich Keller freute sich sehr, aus diesem Anlass Batsheva Dagan in seinem Haus begrüßen zu dürfen, die sich auf Vermittlung des Vereins Yad Ruth e.V. bereit gefunden, den rund 80 anwesenden Schülerinnen und Schülern von „Dort“ zu erzählen. „Dort“ ist für Batsheva Dagan das Konzentrationslager Auschwitz, das für sie als junge Frau nach einer Odyssee der Verfolgung, der Ghettoisierung, der Flucht, des Untertauchens, des Verrats, der Haft, der Folter und vieler grausamer Erlebnisse dann doch nicht, wie vom Naziregime vorgesehen, zu einer Endstation wurde. Batsheva Dagan hat überlebt, vor allem gestärkt durch den Willen, an Werten der Menschlichkeit und der Zivilisation konsequent festzuhalten.

Bewegende Eröffnung der Anne-Frank-Ausstellung in Mölln

Batsheva Dagan (Foto: Jens Butz)

„Um den Blick von dem Grauen abwenden zu können, habe ich gelernt, Französisch, zusammen mit einer belgischen Mitgefangenen und Gedichte, die Häftlinge in Ausschwitz verfasst haben.“, erzählte sie dem gebannt lauschenden, jungen Publikum. Erzählen sei ihr zur Pflicht geworden, erklärte sie ihre Motivation, sich diesen dunklen Erinnerungen immer wieder zu stellen. „Damit ihr erfahrt, wie es gewesen ist. Und damit mit ihr mich fragen könnt.“ Von diesem Angebot machten die Schüler reichlich gebraucht, so auch die Frage nach ihrer Nummer. Bereitwillig zeigte Batsheva Dagan ihren Arm, ein Anblick, der viele Schüler stark berührte und ferne Geschichte so deutlich vor Augen führte.

Auch die anwesenden Gäste, unter ihnen Bürgermeister Jan Wiegels, Bürgermeister Rainer Voß sowie Schulrätin Katrin Thomas, die als Schirmherrin die Anne-Frank-Ausstellung begleitet, zeigten sich durch die Begegnung, aber auch das würdevolle musikalische Rahmenprogramm, welches die Schule vorbereitet hatte, tief beeindruckt. „Wer nicht zu seiner Geschichte steht, stiehlt sich aus der Verantwortung. Dazu gehört auch die kollektive Geschichte, also die Geschichte, die wir gemeinsam aus der Vergangenheit übernommen haben. Keine Frage: Unsere jungen Leute diskutieren und forschen, sie fragen und schauen hin. Darin liegt die Chance, die Erinnerung lebendig zu halten.“, sagte Katrin Thomas.

Ein besonderes Anliegen für Batsheva Dagan war es, anschließend noch mit den jungen Ausstellungsbegleitern, die sich in einem vom Anne-Frank-Zentrum geleiteten Trainingsseminar auf die Schulführungen durch die Ausstellung vorbereiteten, zu sprechen. Sie zeigte sich vom Engagement und der Offenheit dieser Jugendlichen für das schwere Thema der „Shoa“ sehr beeindruckt.

Die Anne-Frank-Ausstellung wird bis zum 11. April in Mölln zu sehen sein, vorzugswiese für Schulklassen, aber auch für die allgemeine Öffentlichkeit, jeweils an den kommenden Dienstagen ab 16:30 Uhr im Rahmen von kostenlosen Sonderführungen. Treffpunkt hierzu ist der Haupteingang des Regionalen Berufsbildungszentrums in der Kerschensteiner Straße.

Die Anne-Frank-Ausstellung im Kreis Herzogtum Lauenburg wird ermöglicht durch eine Förderung des Lokalen Aktionsplanes für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundes im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

LAP

Anne-Frank-Ausstellung kommt nach Mölln

Anne Frank

„Anne Frank – eine Geschichte für heute“ ist die deutschsprachige Version der internationalen Wanderausstellung des Anne Frank Hauses, Amsterdam. Sie wird vom Anne Frank Zentrum in Berlin betreut und vom 15.03 – 11.04.2014 über das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander Leben e.V. in Mölln in den Räumen der Regionalen Berufsbildungszentrum Mölln gezeigt.

Die Ausstellung richtet sich in erster Linie an junge Menschen und regt dazu an, sich in verschiedener Weise mit Toleranz, Menschenrechten und Demokratie auseinander zu setzen. Sie erzählt auf über 54 Ausstellungstafeln die Lebensgeschichte Anne Franks und lässt weitere Zeitzeugen ihre bedrückenden Erfahrungen in der Zeit des Holocausts skizzieren. Die Besucher werden herausgefordert, über Unterschiede und Parallelen zwischen Gestern und Heute nachzudenken.

Die Ausstellung wird vom 19.03 – 11.04.2014 zu besichtigen sein, im Rahmen des Konzeptes „Jugendliche begleiten Jugendliche“. Dazu können sich SchülerInnnen im Rahmen eines zweitägigen Trainingsseminars des Anne Frank als engagierte AusstellungsbegleiterInnen ausbilden lassen. Für die Ausstellung in Mölln werden kreisweit 25 – 30 interessierte junge Menschen ab 16 Jahren gesucht, die diese spannende Aufgabe für die Klassen ihrer Schule übernehmen wollen. Ihre Ausbildung soll am 17. und 18. März vor Ort in den Räumen der Ausstellung des Regionalen Bildungszentrums Mölln erfolgen und wird von den Fachkräften des Anne Frank Zentrums durchgeführt.

Eröffnet wird die Ausstellung offiziell am 18.03.2014 um 10:00 Uhr im Rahmen einer Feierstunde durch Schulrätin Katrin Thomas, die sich bereit erklärt, als Schirmherrin zur Verfügung zu stehen. An der Eröffnung teilnehmen wird zudem auch Batsheva Dagan, eine Zeitzeugin des Holocausts, die gemeinsam mit den Schülern des Regionalen Berufsbildungszentrums über ihre Lebensgeschichte sprechen möchte.

Die Anne-Frank-Ausstellung wird umrahmt von einen vielfältigen Programmangebot für die allgemeine Öffentlichkeit, das zusammen mit verschiedenen Kooperationspartnern, wie der der Jüdischen Gemeinde Bad Segeberg, der Volkshochschule Ratzeburg, dem Filmclub Burgtheater Ratzeburg e.V., Geesthachter Filmkiste e.V., der Stiftung Herzogtum Lauenburg, der Evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde, der katholischen Heilig Kreuz Gemeinde, dem Folkclub Herzogtum Lauenburg e.V. und dem Zeitzeugenverein Yad Ruth e.V. durchgeführt werden wird.

Geplant sind Vorträge, eine Zeitzeugenbegegnung, Exkursionen, eine Lesung, ein musikalischer Abend sowie Filmvorführungen im gesamten Kreisgebiet. Natürlich soll die Ausstellung auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein, allerdings nur in einem geführten Rahmen, um den Schulbetrieb nicht zu stören. Ab dem 22. März werden jeweils dienstags von 16:30 Uhr – 18:00 Uhr öffentliche Führungen unter fachkundiger Anleitung eines/r Ausstellungsbegleiters/in angeboten. Treffpunkt ist vor dem Haupteingang der Regionalen Berufsbildungszentrums. Feste Gruppen können sich ab 24.03.2014 für eine Führung unter 04563/1242 anmelden.

Die Anne-Frank-Ausstellung im Kreis Herzogtum Lauenburg wird ermöglicht durch eine Förderung des Lokalen Aktionsplanes für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundes im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ des Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

LAP

Jugendbildungsprojekt OPEN MIND – Leben mit dem gelben Stern startet großes Ausstellungsprojekt

„Anne Frank – eine Geschichte für heute“

Das Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND- Kinder mit gelben Stern zeigt im Zeitraum vom 15.03. – 11.04.2014 im Regionalen Berufsbildungszentrum Mölln die Wanderausstellung

„Anne Frank – eine Geschichte für heute“

in Kooperation mit dem Anne Frank Zentrum Berlin. Ermöglicht wird dieses Projekt durch eine Zuwendung des Lokalen Aktionsplans für Vielfalt, Toleranz und Demokratie des Kreises Herzogtum Lauenburg.

Anne Frank

Anne Frank – eine Geschichte für heute- ist die deutschsprachige Version der internationalen Wanderausstellung des Anne Frank Hauses, Amsterdam. Sie erzählt auf über 54 Ausstellungstafeln die Lebensgeschichte Anne Franks und lässt weitere Zeitzeugen ihre bedrückenden Erfahrungen in der Zeit des Holocausts skizzieren. Die Besucher werden herausgefordert, über Unterschiede und Parallelen zwischen Gestern und Heute nachzudenken. Die Ausstellung richtet sich in erster Linie an junge Menschen und soll im Rahmen des Konzeptes „Jugendliche begleiten Jugendliche“ dargeboten werden. Dazu können sich SchülerInnnen im Rahmen eines zweitägigen Trainingsseminars des Anne Frank Zentrums als engagierte AusstellungsbegleiterInnen ausbilden lassen. Für die Ausstellung in Mölln werden kreisweit 25 – 30 interessierte junge Menschen ab 16 Jahren gesucht, die diese spannende Aufgabe für die Klassen ihrer Schule übernehmen wollen. Ihre Ausbildung soll Anfang März vor Ort in den Räumen der Ausstellung erfolgen und wird von den Fachkräften des Anne Frank Zentrums durchgeführt.

Darüber hinaus wird das Anne-Frank-Zentrum ein Werkstattseminar für Pädagogen anbieten, das ebenfalls terminiert wird, wenn die Ausstellung vor Ort ist.

LAP

2013

Gabriele Hannemann mit dem
Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Seit 2002 leitet Gabriele Hannemann das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND - "Leben mit dem gelben Stern" für den Verein Miteinander leben e.V. Das Projekt wurde ins Leben gerufen, um junge Menschen für die vielfältigen Facetten von Ausgrenzung und Rassismus zu sensibilisieren und ein Verständnis für den demokratischen Umgang mit Minderheiten zu fördern und hat in ergangenen 11 Jahren mehr als 6.000 junge Menschen sowie rund 700 Lehrkräfte erreichen können.

Gabriele Hannemann

Bild: Bundesregierung/Sebastian Bolesch

Von Beginn hat Gabriele Hannemann als besonderen Arbeitsschwerpunkt im Jugendbildungsprojekt OPEN MIND die Themen "Judentum", "Antisemitismus" und "Holocaust" verankert und immer wieder mit ihrer Tätigkeit im Verein Yad Ruth e.V. verknüpft, der zahlreiche jüdische Zeitzeugen des Holocaust in die Schulen der Region vermitteln konnte.

Für ihr außergewöhnliches Engagement ist Gabriele Hannemann in einer Feierstunde im Berliner Schloß Bellevue jetzt mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Das Bundespräsidalamt begründete die Ehrung von Gabriele Hannemann wie folgt:

"Gabriele Hannemann setzt sich seit über 20 Jahren für Holocaust-Überlebende in Osteuropa sowie in Israel ein. Außerdem macht sie sich dafür stark, dass junge Menschen in Deutschland besser über den Holocaust aufgeklärt werden.

Nach zunächst privatem Engagement für die jüdischen Überlebenden in Israel gründete Gabriele Hannemann 1995 den Verein Yad-Ruth, das „Gedenken“. Durch Geldspenden, Besuche vor Ort, Chanukka-Pakete sowie Medikamente und Kleidung wurden bedürftige Juden in Israel und später auch in Lettland, Litauen sowie Moldawien und Äthiopien un-terstützt. Darüber hinaus leistet Gabriele Hannemann Aufklärungsarbeit in Schulen und Kirchen durch regelmäßige Informationsveranstaltungen mit Berichten von Holocaust-überlebenden und durch Besuche von Konzentrationslagern. Sie zeigt Filme und hält Vorträge über das jüdische Leben sowie den jüdischen Glauben. Der Verein Yad Ruth ist Kooperationspartner des vom Verein „Miteinander leben“ getragenen Projektes „Open Mind - Kinder mit dem gelben Stern“. Gabriele Hannemann ist Ansprechpartnerin dieses Unterrichtsangebotes für Schüler der 4. bis 13. Klasse. Sie vermittelt auch Kontakt zu Zeitzeugen und besucht mit den Schulklassen KZ-Gedenkstätten."

Der Vorstand des Vereins Miteinander leben e.V. zeigte sich über die ehrenvolle Auszeichnung für Gabriele Hannemann hoch erfreut. "Die besondere Wertschätzung, die mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes ausgedrückt wird, teilen wir schon seit elf Jahren im Verein Miteinander leben e.V., wenn wir auf das blicken, was Gabriele Hannemann hier mit uns zusammen geleistet hat und hoffentlich noch lange leisten wird", sagte der Vereinsvorsitzende Mark Sauer.


„Leben mit dem gelben Stern“
Möllner Jugendbildungsprojekt OPEN MIND lud zur Exkursionsreise nach Israel

Leben mit dem gelben Stern

15 Lehrkräften aus Schleswig-Holstein

15 Lehrkräften aus Schleswig-Holstein, insbesondere aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg, sowie 5 weitere Pädagogen aus Hamburg nutzen vor den Herbstferien die einmalige Gelegenheit des Möllner Jugendprojektes OPEN MIND – „Leben mit dem gelben Stern“, sich zu einer gemeinsam Bildungsreise nach Israel aufzumachen. In Kooperation mit der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem „International School for Holocaust Studies Jerusalem“ fand dort ein 4-tägiges Seminar mit dem Thema: „Den Holocaust im 21. Jahrhundert unterrichten- Erziehung nach Auschwitz“ statt, das sich speziell an LehrerInnen mit dem Schwerpunkt Geschichte, Deutsch und Religion richtete und in deutscher Sprache angeboten wurde. Gabriele Hannemann, Leiterin des Projektes „Leben mit dem gelben Stern“, das der Verein Miteinander leben e.V. seit 2002 betreibt, hatte das Seminar in Kooperation mit Yad Vashem in einem Zeitraum von über einem Jahr vorbereitet und zusammen mit einem israelischen Reiseunternehmen den logistischen Rahmen der Bildungsreise geplant. Dabei kamen ihr die zahlreichen Kontakte in Israel zu Gute, die Gabriele Hannemann seit Jahren im Rahmen ihrer Zeitzeugenarbeit mit dem Verein Yad Ruth e.V. persönlich unterhält.

In Yad Vashem boten qualifizierte Dozenten wie Dr. Noa Myakton und Daniel Rozenga intensive Lernmodule an, die sich mit dem pädagogischen Konzept der Gedenkstätte befassten, das jüdischen Leben in Europa vor der Shoa und den Alltag im Warschauer Ghetto thematisierten sowie Hintergrundwissen zu den Deportationen, Tätern und Mitläufern vermittelten. Dazu wurde die Möglichkeit geboten, Materialien für alle Schul- und Altersstufen kennenzulernen und diese auszuprobieren. Eingebunden in das Seminar war die gesamte Gedenkstätte Yad Yashem sowie Begegnungen mit jüdischen Zeitzeugen. Auch der aktuelle Nahostkonflikt, der Antisemitismus immer wieder Nahrung gibt, wurde intensiv bearbeitet. So hielt Gil Jaron, ein Journalist und Nahostexperte, der auch in Deutschland publiziert, einen Vortrag über die aktuelle Lage des Nahen Ostens.

Dem Seminar folgte eine Rundreise durchs Land, zunächst nach Jerusalem und zum Besuch einer Schule in Beer Tuvia, in der Schüler eigenverantwortlich ein Holocaustmuseum errichtet haben. Sechs SchülerInnen präsentierten das Museum und die Geschichte der Shoa in den verschiedenen Ausstellungsräumen, eine Führung, für die sie bereits seit Monaten geübt hatten. „Wir waren emotional so berührt von dem Engagement der Kinder, dass wir sprachlos waren. Diese Kinder, von denen eines in der Familie einen Holocaustüberlebenden hat, erzählten uns unsere Geschichte. Mit dieser Schule planen wir einen Schüleraustausch“, beschrieb Gabriele Hannemann die Eindrücke der Besuchergruppe.

Schülerführung durch das Holocaust-Schulmuseum

Schülerführung durch das Holocaust-Schulmuseum
in Beer Tuvia

Das Exkursionsprogramm führte anschließend in das Kibbutz Shaar HaGolan auf dem Golan und von dort zum Seminarzentrum Givat Haviva, in dem die Journalistin Lydia Aisenberg die deutschen Besucher zu einem Vortrag unter dem Titel „Arabische Minderheit und Jüdisch-Arabische Koexistenz in Israel“ empfing. Dem Vortrag schloss sich eine Exkursion an der „Grünen Linie“ an. Hier konnten die Sperranlagen und ein arabisches Dorf besichtigt werden, welches sich exakt auf der grünen Linie befindet.

Den Abschluss der Rundreise bildete der Besuch der Gedenkstätte Beit Lehijot in Holon, die selbst von Holocaustüberlebenden gegründet wurden. Hier trafen die zwanzig deutschen Lehrkräfte auf zwanzig jüdische Zeitzeuginnen, die alle schon einmal im Rahmen der Arbeit des Vereines von Yad Ruth e.V. in Deutschland gewesen sind und ihre Lebensgeschichten in Deutsch erzählten. Orientalische Speisen, intensive Gespräche sowie gemeinsames Singen prägte das Beisammensein.

„Unsere gemeinsame Bildungsreise mit dem Seminar in Yad Vashem und der anschließende Reise waren in ihrer Intensität und Qualität für alle TeilnehmerInnen überwältigend“, resümierte Gabriele Hannemann die Erlebnisse. „Viele Lehrkräfte hatten schon Gedenkstättenarbeit mit SchülerInnen gemacht, waren sich aber darüber einig, dass die Seminarteilnahme in Yad Vashem sowie das Kennenlernen des Landes Israels eine nochmalige Vertiefung sei. Vor allem die Einblicke in den Nahostkonflikt und die Begegnung mit vielen aufgeschlossen Menschen, die Austausch auch im Hinblick auf unsere gemeinsame Geschichte möchten, beeindruckten nachhaltig. Das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND wird dieses Angebot sicherlich wiederholen.“


Verein Miteinander leben e.V. zeigt Wanderausstellung zur Geschichte der Jugend-KZs Moringen und Uckermark 1940 bis 1945 in der Gemeinschaftsschule "Lauenburgische Seen"

Ab kommender Woche zeigt der Verein Miteinander leben e.V. im Rahmen seines Jugendbildungsprojektes OPEN MIND zusammen mit der Gemeinschaftsschule "Lauenburgische Seen" die Wanderaustellung "Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben ..." zur Geschichte der Jugend-KZs Moringen und Uckermark 1940 bis 1945.

„Spezielle KZs nur für Jugendliche? Das habe ich noch nie gehört!“ Das ist eine häufige Aussage bei Jung und Alt. Und doch hat es diese Lager unter der Bezeichnung „Jugendschutzlager“ gegeben. Noch vor wenigen Jahren gehörten sie zu den „vergessenen“ nationalsozialistischen Terrorstätten. Polizei und SS errichteten zwei solcher Lager in Moringen bei Göttingen (1940 - 1945) und in der Nähe von Fürstenberg beim Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück in der Uckermark (1942 - 1945). Daneben bestand im polnischen Lodz noch ein drittes sog. „Jugendschutzlager“, in dem die SS polnische Kinder und Jugendliche inhaftierte.

Wanderausstellung zur Geschichte der Jugend-KZs Moringen und Uckermark 1940 bis 1945

Die Wanderausstellung „Wir hatten noch gar nicht angefangen zu leben“, die von Martin Guse aus Liebenau konzipiert wurde, thematisiert die Geschichte der Lager Moringen und Uckermark sowie der jungen Häftlinge. Aufgrund politischer, religiöser, rassischer und - vor allem - sozialer Verfolgung wurden Mädchen in Uckermark und Jungen in Moringen als sogenannte „Gemeinschaftsfremde“ inhaftiert. Im Alter von 10 bis 25 Jahren waren nahezu 3.000 Kinder und Jugendliche - viele noch in der Pubertät - aus ihren Lebenszusammenhängen gerissen und dem SS-Terror, der kriminalbiologischen Selektion und der Zwangsarbeit ausgesetzt. Sie kamen aus allen Teilen des „Reiches“ und aus den von deutschen Truppen überfallenen Ländern. Fürsorgerinnen und Erzieher, Polizei, Haus- und Blockwarte, Nachbarn und Bekannte, Arbeitgeber und Lehrherren: Viele beobachteten, registrierten und denunzierten den Lebensstil, das „unbotmäßige“ und auffällige Verhalten oder die antinazistische Einstellung der Jungen und Mädchen. Vor allem Jugendämter und Erziehungsheime nutzten die Möglichkeit, missliebige Jugendliche aus der Heimerziehung auszusondern und in die Jugend-KZ zu überstellen.

In Moringen wurden minderjährige Jungen und im Lager Uckermark Mädchen und junge Frauen unter erniedrigenden Bedingungen zusammengepfercht. Bei mangelhafter Verpflegung waren sie den unterschiedlichen Witterungsverhältnissen nahezu hilflos ausgeliefert. Peinigende Strafen und sadistische Quälereien gehörten zum täglichen Leben der Häftlinge. In der Haft starben viele Jungen und Mädchen, die Überlebenden erlitten erhebliche körperliche und seelische Beeinträchtigungen.

Die Ausstellung, die für zwei Wochen in Ratzeburg gastieren wird, richtet sich überwiegend an Schulkassen in der Region. Sie ist aber auch der interessierten Öffentlichkeit zugänglich.


2012

Das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander leben e.V. bilanziert das erfolgreichste Projektjahr seit Bestehen

Das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander leben e.V. hat in dem 10. Jahr seines Bestehens eine besonders erfolgreiche Bilanz verzeichnen können. Mit sehr unterschiedlichen Bildungsangeboten zu den Themenbereichen „Judentum, Antisemitismus und Holocaustvermittlung“ und „Demokratieerziehung“ konnten 2012 insgesamt 1.425 Schülerinnen und Schüler erreicht werden, davon 1.035 direkt im Kreisgebiet. Hinzu kamen rund 80 Lehrkräfte, die nicht nur projektbegleitend teilnahmen, sondern auch die Fortbildungsmöglichkeiten des Projektes in Kooperation mit dem Gedenkstättenverein Yad Vashem nutzten.

BESA - Eine Frage der Ehre

Yad-Vashem-Ausstellung
„BESA - Eine Frage der Ehre
Wie albanische Muslime Juden retteten“

Das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND wurde 2012 erstmalig in zwei Modulen angeboten. Das bewährten Angebot „Kinder mit dem gelben Stern“ unter der Leitung von Gabriele Hannemann von der Astrid-Lindgren-Schule in Mölln setzte mit einem qualifizierten Projektunterricht, Exkursionen zu Gedenkstätten, der Vermittlung von zahlreichen Zeitzeugenbesuchen und der Präsentation der Yad-Vashem-Ausstellung „BESA - Eine Frage der Ehre – Wie albanische Muslime Juden retteten“ viele Akzente, die von Schulen aller Schularten in Büchen, Geesthacht, Aumühle, Mölln und Ratzeburg, aber auch in Lübeck, Bad Schwartau und Hamburg gerne angenommen wurden. Als Expertin zum Thema „Judentum“ und „Holocaustvermittlung“ leitete Gabriele Hannemann den Unterricht vielfach selbst oder wirkte beratend bei der Ausgestaltung von Projektwochen zu diesen Themen mit. Das Angebot „Kinder mit dem gelben Stern“ wird seit Bestehen vom Kreis Herzogtum Lauenburg und dem Bildungsministerium des Landes Schleswig-Holstein gefördert.

Zeitzeugin Batsheva Dagan (Mitte) zu Besuch in Ratzbeurg

Zeitzeugin Batsheva Dagan (Mitte)
zu Besuch in Ratzbeurg

Das Angebot des Jugendbildungsprojektes OPEN MIND soll auch im Projektjahr 2013 in dieser Weise fortgesetzt werden. Als besonderen Höhepunkt plant der Verein Miteinander leben e.V. dabei eine Fortbildungsreise für Lehrkräfte nach Israel zu einem 5-tägigen Seminar in die Holocaustgedenkstätte Yad Yashem mit anschließender Rundreise in Israel. Das Thema „Zeitgemäße Holocaust-Vermittlung im Unterricht“ soll dabei im Fokus stehen. Interessierte Lehrkräfte können sich unter yadruth@gmx.de bei Gabriele Hannemann informieren lassen


Wanderausstellung von Yad Vashem
"BESA - Eine Sache der Ehre"
Wie muslimische Albaner Juden retteten

17.09. - 21.09.2012
Ratssaal des Ratzeburger Rathauses
während der Öffnungszeiten

In der kommenden Woche zeigt das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander leben e.V. die Wanderausstellung "BESA - Eine Sache der Ehre" der Gedenkstätte Yad Vashem im Ratsaal des Ratzeburger Rathauses. Die Ausstellung thematisiert anhand von Biographien eine sehr bemerkenswerte Facette aus der Zeit des Holocaust, die sich in Albanien ereignete und bis heute wenig im europäischen Bewusstsein verankert ist.

BESA- Eine Sache der Ehre

Albanien mit seiner muslimischen Bevölkerungsmehrheit erreichte, woran viele andere europäische Nationen scheiterten: Fast alle Juden, die während der deutschen Besetzung auf albanischem Staatsgebiet lebten, wurden gerettet. Dabei spielte es keine Rolle, ob sie albanischer oder ausländischer Herkunft waren.

Ihre Hilfe gründete auf Besa, einem ethischen Prinzip, das den Albaner bis heute normative Orientierung bietet. Besa bedeutet „ein Versprechen halten": Jemand, der sein Wort hält, dem man sein eigenes Leben anvertrauen kann und auch das seiner Nächsten. Juden und Nichtjuden gleichermaßen zu helfen, war für die muslimischen Albaner eine Frage der Ehre. Bis Januar 2010 wurden 69 Albaner von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern" geehrt.

Die albanische Bevölkerung bewies außerordentlichen Mut, als sie sich weigerte, dem Befehl der deutschen Besatzer Folge zu leisten, die in ihrem Land lebenden Juden auszuliefern. Viele Regierungsangehörige statteten jüdische Familien mit falschen Papieren aus, die ihnen ein normales Leben als Teil der Bevölkerung gestatteten. Die Albaner schützten nicht nur ihre eigenen jüdischen Bürger, sondern gewährten auch jüdischen Flüchtlingen Zuflucht, die in ihrem Land nach Rettung suchten.

BESA- Eine Sache der Ehre

Die Ausstellung zeigt Porträts von albanischen Muslimen, die während der Shoa jüdische Mitmenschen vor der Vernichtung retteten. Die Aufnahmen stammen von dem amerikanischen Fotografen Norman Gershman. Sie wurden erstmalig am Internationalen Holocaustgedenktag 2008 im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York gezeigt.

Die Ausstellung kann vom 17.09. - 21.09.2012 während der Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden. Sie bleibt kurzfristig geschlossen, wenn Schulklassen im Rahmen der Ausstellung einen Projektunterricht durchführen.

Die Ausstellung wird auf Initiative des Vereins Miteinander leben e.V. vor allem an Schulen der Region gezeigt. Sie gastierte bereits wochenweise an der Gemeinschaftsschule Bergedorf, der Oberstadtschule Geesthacht, ist aktuell an der Gemeinschaftsschule Büchen zu sehen und wird nach dem Zwischenstopp in Ratzeburg noch am Marion-Dönhoff-Gymnasium in Mölln gezeigt werden.


2011

"No Child's Play - Kein Kinderspiel
Jugendbildungsprojekt "OPEN MIND" präsentiert Ausstellung des Freundeskreis Yad Vashem vom 05.09. - 16.09.2011 im Ratsaal des Ratzeburger Rathauses

Das Jugendbildungsprojekt OPEN MIND des Vereins Miteinander leben e.V. zeigt in Kooperation mit dem Ratzeburger Bündnis die Ausstellung "No Child's Play - Kein Kinderspiel" - des Freundeskreis Yad Vashem vom 05.09. - 16.09.2011 im Ratsaal des Ratzeburger Rathauses.

No Child's Play - Kein Kinderspiel

In der Ausstellung „Kein Kinderspiel" geht es um die Lebensumstände jüdischer Mädchen und Jungen in der Nazizeit. Durch die Fokussierung auf Kinder ist sie in besonderer Weise für junge Menschen geeignet, einen persönlichen Bezug zur Thematik des Holocausts entwickeln zu können.

Die Ausstellung wurde von der „Stichting Vrienden van Yad Vashem Nederland" und Joop Levy, der als Kind selbst vor den Nazis in den Niederlanden "untertauchen" musste, zusammengestellt. Auf 15 Tafeln ist die Lebensgeschichte jüdischer Kinder vor dem und während des Zweiten Weltkrieges dargestellt. Auch diese Mädchen und Jungen wurden von den Nazis als minderwertig diffamiert, vom Leben in ihren Wohnorten abgeschnitten, öffentlich beschimpft, verstoßen und zum Schluss sogar, wie fast alle ihre Familienangehörigen, deportiert. Viele kamen dann in den Konzentrationslagern um, in Ausnahmen überlebten sie die Verfolgung in Verstecken.

Zur Ausstellung wurde auch didaktisches Material erarbeitet, u. a. eine DVD mit dem Titel „Ich bin ein echter Glücksvogel", in der Joop Levy in Bezug auf sein Holzflugzeug mit drei Schülerinnen über seine von schlimmen Erlebnissen geprägte Jugendzeit spricht.

Die Ausstellung soll am 05.09.2011 um 14:30 Uhr im Ratssaal offiziell eröffnet werden. Gabriele Hannemann, Leiterin des Jugendbildungsprojektes OPEN MIND wird eine Einführung zu den gezeigten Tafeln geben und die Bedeutung einer kindgerechten Holocaustvermittlung an Schulen skizzieren. Nachfolgend kann die Ausstellung während der allgemeinen Öffnungszeiten des Rathauses besichtigt werden. Insbesondere Schulklassen sind eingeladen, die Ausstellung zu besuchen.

Informationen zur Ausstellung finden Sie auf der Webseite von Yad Vashem in englischer Sprache. Die Ausstellung selbst ist in einer deutschsprachigen Version erhältlich.


Weitere Ausstellungsprojekte an regionalen Schulen im Rahmen des Jugendbildungsprojektes OPEN MIND

2009
„Die Kinder vom Bullenhuser Damm“

2008
SAGE NIE, DU GEHST DEN LETZTEN WEG
Der Genozid an den litauischen Juden

2006
Anne Frank – Eine Geschichte für heute