Vorgehen

Der Prozess der pädagogischen Konzeptentwicklung im schulischen Bereich soll in mehreren Arbeitsschritten erfolgen:

1. Entwicklungsphase

Zusammen mit Experten aus der Region sowie von überregionalen Institutionen inklusive des German Desk der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Israel soll in Form von regelmäßigen, gemeinsamen Tagungen, Werkstätten oder Symposien maßgebliche Erkenntnisse der Antisemitismusforschung zusammengetragen, Best-Practice-Beispiele der Vermittlung begutachtet und eigene Ideen entwickelt werden, um daraus pädagogische Konzepte für die schulischen Unterrichtspraxis zu entwickeln. Dabei soll jedes Jahr ein thematischer Schwerpunkt gebildet werden, der dann intensiv bearbeitet wird, z.B. "Präventionsangebote in der Grundschule", "Antisemitismus im Kontext des Nahostkonfliktes bearbeiten" oder "Schulpatenschaften nach Israel -Prävention durch Begegnung"

2. Testphase

Entwickelte Konzepte sollen nachfolgend in den Unterrichtsbetrieb den Projektes "Leben mit dem gelben Stern" überführt und dort in der schulischen Praxis den Lehrkräften vermittelt und zusammen mit Schulklassen ausgetestet werden. Dazu soll die Stundenzahl des Lehrbetriebes von derzeit 8 Stunden wöchentlich auf 12 Stunden wöchentlich aufgestockt werden. Diese zusätzlichen Stunden sollen nach Möglichkeit auch in Hamburg zum Einsatz kommen, um auch Erfahrungen in großstädtischen Schulen sammeln zu können. Dies impliziert allerdings, dass diese zusätzlichen Stunden dem Bildungsministerium Schleswig-Holstein erstattet werden.

3. Evaluationsphase

Die Erfahrung mit den Unterrichtskonzepten sollen anschließend zusammen mit den beteiligten Lehrkräften und Schüler*innen evaluiert werden und anschließend in der Expertenrunde im Hinblick auf die Wirksamkeit begutachtet werden.

4. Berichtsphase

Es werden jährlich Berichte abgefasst, die diesen Prozess und die erlangten Erkenntnisse beschreibt. Die Berichte werden dem Bildungsministerium sowie interessierten Schulen und Fortbildungseinrichtungen zur Verfügung gestellt und auch in Auszügen über die regionalen Printmedien und Fachjournale veröffentlicht.

Analog wird dieses Verfahren auch zur Konzeptentwicklung unter Beteiligung von Vertreter*innen der jüdischen Gemeinden sowie zivilgesellschaftlichen Vertreter*innen aus Politik, Schule, Kirche, Migrationsarbeit in der Region zur Bearbeitung von "Antisemitismus in der Mitte der Gesellschaft" angewandt, die in den Prozess eingebunden werden sollen.